Was die Winzer vom 2018er-Jahrgang erwarten

Vom Leithaberg bis in die Südsteiermark: Wir haben bei den Winzern nachgefragt wie ihre ersten Eindrücke der Ernte sind.

“Wir haben gelernt aus 2003”

Vom Leithaberg bis in die Südsteiermark: Wir haben bei den Winzern nachgefragt wie ihre ersten Eindrücke der Ernte sind.

Selten hat eine Weinlese in Österreich früher begonnen als in diesem Jahr. Im Seewinkel wird bereits seit Mitte August geerntet, andere Regionen starten in diesen Tagen oder warten noch auf die ersten Tage im September. Auch wenn eine Prognose zum jetzigen Zeitpunkt wohl Kaffeesudlesen gleicht, ein erster Rundruf bei den Winzern sorgt für Vorfreude…

Markus Altenburger (Leithaberg): Start mit Chardonnay Jungenberg

Markus Altenburger: “Wir wollten kein Risiko der Überreife eingehen.”

Es war schon ein außergewöhnliches Jahr mit sehr viel Hitze und Trockenheit. Das ist auch der Grund, warum wir bereits am 27. August mit der Lese begonnen haben – es ist einfach bereits alles reif. Vielleicht ungewöhnlich ist, dass wir mit der Ernte unseres Aushängeschilds, dem Chardonnay Jungenberg, gestartet sind. Wir wollten ganz einfach kein Risiko der Überreife eingehen. Es gibt aber auch keinen Grund in Panik zu verfallen, dass uns ein Jahrgang wie 2003 erwartet mit einem hohen Grad an Alkohol. Wir haben inzwischen gut gelernt mit der Hitze umzugehen.


Jutta Ambrositsch (Wien): Qualität eines Traumjahrgangs

Jutta Ambrositsch: “Wir starten mit dem Gemischten Satz, dann geht es mit Riesling weiter.” Götz Schrage

Im Gegensatz zu anderen Gebieten hatten wir in diesem Jahr in Wien genug Wasser. Aber es war ein arbeitsintensives Jahr, weil die Blüte lange auf sich warten ließ und dann alles auf einmal wie explodierte. Mit der Lese werden wir voraussichtlich am 6. September starten – zuerst den Gemischten Satz, dann Riesling. Generell sind aber auch wir gute 10 Tage eher dran als in einem Durchschnittsjahr. Was das nun für die Qualität des Weines bedeutet, kann ich jetzt noch nicht sagen. Der Ertrag wird sicher mehr sein als zuletzt. Für mich war ja 2013 ein Traumjahrgang und ich denke, dass wir uns durchaus in dieser Qualität bewegen werden.


Stefan Potzinger (Südsteiermark): Perfekt für große Weißweine

Stefan Potzinger: “Wir erwarten einen Jahrgang mit guter Säure und Frische.”

Die ersten Trauben lassen auf ein gutes Ergebnis für die Steiermark hoffen. Es war ja ein eher feuchtes Jahr für uns, was eine gute Wasserversorgung bedeutet – wir erwarten uns deshalb Weine mit guter Säure und Frische. Vor allem die letzte Woche mit den sonnigen Tagen und den kühlen Nächten stimmt mich sehr zuversichtlich. Das sind genau jene Bedingungen, die ein großer Weißwein braucht, perfekt für das Aroma. Wir werden mit der Lese um den 5. September beginnen. Für die gesamte Steiermark erwarte ich einen zufriedenstellenden Ertrag von 25 bis 26 Millionen Liter.


Erich Marchherndl (Wachau): Struktur wie 2017, aber bessere Aromatik

Erich Marchherndl: “2018 wird um Welten besser als der Jahrgang im Hitzejahr 2003.”

Wir starten mit der Lese am 4. September und werden sehen, dass wir relativ rasch durchkommen. Die Säurewerte sind noch recht schön. Im direkten Vergleich zum vergangenen Jahr haben wir zwar etwas weniger Säure, aber dafür eine bessere Reife sowie ein höheres Mostgewicht. Bei uns war es relativ trocken, im Vergleich zu 2017 mussten wir aber kaum bewässern. Von der Aromatik her erwarte ich mir für heuer vieles. Der Wein wird jedenfalls um Welten besser als im Hitzejahr 2003. Ich vermute, dass die Weine von der Struktur her dem Jahrgang 2017 ähneln werden, aber im optimalen Fall eine bessere Aromatik aufweisen werden – in meinen Weingärten sehe ich daher derzeit noch keinen Grund zur Panik.

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