Bootcamp: Wie viel Regeln braucht der Wein?

Rund 60 Top-Sommeliers und Nachwuchskräfte aus Österreich und Deutschland kamen zu unseren Bootcamps im MAST in Wien und im Paradoxon in Salzburg.

Bootcamp: Wie viel Regeln braucht der Wein?

5 Stunden Diskussionen: Bootcamp in Salzburg im Paradoxon mit knapp 30 Sommeliers aus Österreich und Deutschland. Am Tag davor fanden zwei Bootcamps im Wiener MAST statt.

Rund 60 Top-Sommeliers und Nachwuchskräfte aus Österreich und Deutschland kamen zu unseren Bootcamps im MAST in Wien und im Paradoxon in Salzburg. Gemeinsam mit den Winzerinnen und Winzern von Kamptal Wein gab es hochspannende Diskussionen.

Es war der hochkarätigste Branchentalk des Jahres: Die KALK&KEGEL Bootcamps in Wien und in Salzburg mit rund 60 Sommeliers und den Winzerinnen und Winzern aus dem Kamptal versuchten Antworten auf die dringendsten Fragen rund um den österreichischen Wein zu finden. Geleitet wurden die Bootcamps im Wiener MAST von Matthias Pitra und Steve Breitzke und im Paradoxon in Salzburg von Max Zankl, Sommelier im Restaurant Obauer.

Es wurde heiß diskutiert, wir reißen hier einen Aspekt an:
Warum zum Beispiel will es das Regelwerk, dass ein Winzer wie Martin Arndorfer auf seinem Grünen Veltliner „Per Se“ die Region Kamptal nicht nennen darf? „Ganz einfach, weil wir die Prüfnummer dafür nicht bekommen. Weil sich dieser Grüne Veltliner nicht so zeigt, wie man es für ihn laut Regeln vorgesehen hat.“ Dieser Wein findet sich aber wie auch weitere Weine Arndorfers und vieler österreichischer Spitzenwinzer in den besten Restaurants der ganzen Welt wieder. Dass er aus dem Kamptal kommt, muss aber laut österreichischem Weingesetz verschwiegen werden.

Vergeben eine riesige Chance

„Damit vergibt sich der österreichische Wein als Exportmarke eine riesige Chance“, sagt etwa Herbert König (Laufke, Graz) und auch Ben Edthofer (Heunisch&Erben, Wien) kann wie die meisten anderen diese Regel nicht nachvollziehen. Für die Sommeliers selbst spielt das in ihrem Geschäft aber nur eine untergeordnete Rolle – denn hier landen die Weine trotzdem unter der Rubrik der jeweiligen Region.

Regeln machen Sinn

„Das einzige, was wir Winzer schützen können, ist die Herkunft und nicht die Rebsorte“, versucht Michael Moosbrugger (Schloss Gobelsburg) zu erklären. Der stellvertretende Obmann von Kamptal Wein sieht dieses Thema durchaus kritisch und offen in seiner Dynamik. Er schafft mit diesem Argument auch Verständnis: „Die Herkunftsbezeichnungen funktionieren wie Marken. Das Kamptal ist zum Beispiel so eine Marke. Die Marke sorgt dafür, dass auch kleine Winzer von ihr profitieren, weil die Marke einen Verkauf eher schafft als der Name des vielleicht unbekannten Winzers. So werden durch die Gemeinschaft ganze Regionen gestärkt. Und eine Gemeinschaft kann nur dann funktionieren, wenn sie sich auf Regeln einigt. Die Konsumenten hier und in aller Welt haben in etwa ein Verständnis von dem, was ein Grüner Veltliner aus dem Kamptal ist. Wenn da nun welche komplett ausscheren, dann sorgt das für Unsicherheit bei den Konsumenten und gefährdet damit die gesamte Idee der Gemeinschaft.“

Eine Diskussion, die uns wohl noch länger begleiten wird…

Kamptal Winzer beim Bootcamp:
Weingut Allram, Weingut Arndorfer, Weingut Bründlmayer, Weingut Gerhard Deim, Weingut Jurtschitsch, Weingut Loimer, Weingut Rosner, Weingut Sax, Schloss Gobelsburg, Weingut Schmid, Weingut Schreibeis, Weingut Topf, Weingut Wutzl.

Das Bootcamp in der Foto Galerie

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