Die Zeit der dicken Weinbücher ist vorbei

Die Zeit der dicken Weinbücher ist vorbei

Sauvignon Blanc und Furmint stehen für Michael Gross im Mittelpunkt. Wie er tickt, wenn er in einem Restaurant zu Gast ist? „Ich bin nicht darauf fixiert, dass ich das Perfect Match bekomme.“

Flasche oder glasweise Begleitung?
MICHAEL GROSS: Ich lasse mich immer gerne überraschen. Wenn wir eine große Gruppe sind, kann es natürlich schon vorkommen, dass wir zusätzlich noch ein Fläschchen bestellen. 

Eine spannende Weinkarte hat…?
MICHAEL GROSS:  …eine große Diversität. Es geht nicht darum, wie voluminös die Weinkarte ist. Die Zeit der dicken Weinbücher ist vorbei und das können sich auch nur wenige leisten. Trotzdem kann ein Sommelier mit einem kleineren Angebot wahnsinnig spannende Sachen auf der Karte haben. Ich bin ein Riesenfan vom Heunisch & Erben und vom MAST, sie haben immer wieder etwas Neues. Auch die Weinbank ist ein spannender Ort, hier bekommst du wirklich ein Weinbuch mit Jahrgangstiefen einzelner Winzer und Weine in die Hand. Ein Klassiker ist die Burg Vital, sehr schönes Angebot und trotzdem vernünftig kalkuliert. International fällt mir das Restaurant D’Oude Schuur in Belgien ein. Die Karte ist ein Hammer.    

Wo hattest du ein Perfect Match?
MICHAEL GROSS: Grundsätzlich bin ich nicht darauf fixiert, dass das Gericht perfekt zum Wein passt. Bei mir ist es so: Wenn der Wein schlecht ist, er aber zum Essen passt, schmeckt mir die Kombination trotzdem nicht. Ein interessantes Erlebnis hatte ich bei Heinz Winkler in Aschau, wo mein Vater und Fritz Wieninger Anfang der 2000er ihre Weine aus ihrer jeweiligen Lage Nussberg präsentierten. Bei einem bestimmten Gang hat jeder gesagt: Das Gericht ist total versalzen. Als wir dann die Weine dazu verkosteten, war die Kombination aber die Offenbarung.

Gibt es ein perfektes Glas für Wein?
MICHAEL GROSS: Ich bin nicht der Fan davon, dass man für jede Rebsorte ein eigenes Weinglas benötigt. Ich persönlich trinke Weine sehr gerne aus dem Burgunderglas. Das hat damit zu tun, dass ich die Weinstilistik sehr liebe, die ein Burgunderglas gerne hat, also Weine, die offener sind und mehr Luft brauchen. Das neue Cristallo-Grazile-Burgunderglas finde ich toll, natürlich sind auch Zalto und Gabriel ausgezeichnet.

Uno, due, Trester

Über welchen Winzer freust du dich besonders, wenn du seinen Namen in einer Weinkarte entdeckst?
MICHAEL GROSS: Ich freue mich, wenn ich Kollegen aus Slowenien bzw. Weine von Kollegen aus dem ehemaligen Osten entdecke. Besonders groß ist die Freude, wenn ich Weine von meinem Praktikumsbetrieb J.C Somers in Oregon finde. Der Wein ist ausgezeichnet und es war eine wunderschöne Zeit für mich.  


Weinbewertungen bedeuten für mich…?
MICHAEL GROSS: …Weinbewertungen sind grundsätzlich wichtig, um das Thema Wein den Konsumenten zugänglich zu machen. Aber für unser direktes Umfeld sind Weinbewertungen völlig unwichtig. 


Schnaps oder Kaffee zum Abschluss?
MICHAEL GROSS: Da halte ich es am liebsten so wie im Wirtshaus Maitz. Dort gibt es das Angebot „Uno, due, Trester“: Espresso mit einem Schokokuchen und ein Trester hinterher. Für mich ein perfekter Abschluss, wenn ich nicht mit dem Auto fahren muss.

www.vinogross.com

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