Traubenlese per Hand als Qualitätsmerkmal

Dveri-Pax Önologe Danilo Flakus über Herausforderungen des Weinguts als neues Zugpferd für eine gesamte Region.

Dveri-Pax Önologe: Handarbeit ist die Basis für einen guten Wein

Die Mönche vom Admonter Benediktinerstift waren 2018 in aller Munde. Oder besser gesagt ihre Weine: Mit 13 Medaillen bei den „World Wine Awards“ zeigte ihr slowenisches Weingut Dveri-Pax international groß auf. Eine treibende Kraft hinter diesen Erfolgen ist Dveri-Pax Önologe Danilo Flakus. Im Interview spricht er über die Herausforderungen des Weinguts als neues Zugpferd für eine gesamte Region.

Laut “World Wine Awards” zählt das Weingut Dveri-Pax zu den Top-10 in Europa.

Geht es nach den Auszeichnungen bei den „World Wine Awards“ zählt Dveri-Pax zu den Top-10 Weingütern in Europa. Wie wichtig sind solche Auszeichnungen?
DANILO FLAKUS: Sie sind wichtig für das gesamte Weinland Slowenien. Durch die 13 Medaillen konnten wir international zeigen, was hier möglich ist. Spitzensommeliers aus ganz Europa wissen schon lange, welche tollen Winzer in Slowenien arbeiten. Beim Endkonsumenten ist das aber noch nicht in dieser Dimension angekommen. Auszeichnungen wie die der „World Wine Awards“ helfen da natürlich mit, Slowenien als guten Boden für Top-Weine noch bekannter zu machen. Wir sind ein sehr kleines Land. Und diese bäuerliche Kleinstruktur hat für die Qualität der Weine viele Vorteile – während anderswo Maschinen auffahren und im Keller die große Technik regiert, wird hier noch sehr natürlich gearbeitet. Selbst wir als Weingut mit inzwischen 73 Hektar ernten die Trauben alle per Hand. (Anmerkung*: Durch den Ausfall von Erntehelfern wurde 2018 eine Maschine angekauft, das Bestreben des Weinguts ist es aber nach wie vor alles per Hand zu lesen)

Dveri-Pax Önologe Danilo Flakus: “Während anderswo Maschinen auffahren und im Keller die große Technik regiert, wird hier noch sehr natürlich gearbeitet.” Stefan Leitner

73 Hektar ist aber schon weit weg von einer bäuerlichen Kleinstruktur. Wann schlägt die Größe die Qualität?
DANILO FLAKUS: Unsere Weine sind auf das ganze Land verteilt – das geht von hier in Maribor bis zu den besten Lagen in das gut 70 Kilometer entfernte Jeruzalem. Und überall finden wir unterschiedliche Böden vor: Kalk in Maribor, Lehm in Radgona und Kapela sowie Sand in Jeruzalem. Mit 73 Hektar als Gesamtgröße sind wir sicher nicht mehr klein, aber in den einzelnen Lagen noch immer kleinstrukturiert. Uns ist es sehr wichtig, dass wir nie eine industrielle Größe erreichen. Das sind wir auch unserer mehr als 800 Jahre langen Weinbau-Tradition schuldig.

800 Jahre lange Tradition in steirischer Hand: Das Weingut Dveri-Pax der Admonter Benediktinermönche. Stefan Leitner

Sie sind seit 2003 als Önolge am Weingut beschäftigt. Wie viel Einfluss auf Ihre Arbeit haben die Admonter Benediktiner Mönche, in deren Besitz das Weingut ja ist?
DANILO FLAKUS: In die praktische Arbeit nehmen sie keinen Einfluss, das Vertrauen ist hier sehr groß. Die Benediktiner Mönche aber schaffen die Voraussetzungen zu den Erfolgen, die wir hier haben dürfen. Natürlich wird auch wirtschaftlich gedacht, doch im Fokus steht zuerst die Qualität. So sind Entwicklungen möglich, die anderswo unter einen finanziellen Druck nicht machbar wären. Wir dürfen uns Zeit lassen und nutzen diesen Vorteil auch.

Im Sortiment stehen mehr als 30 unterschiedliche Weine – ist hier die Gefahr gegeben, dass man den Überblick verliert?
DANILO FLAKUS: Das nicht. Aber wir wollen das breite Sortiment zukünftig etwas reduzieren und zuspitzen. Aber auch hier gilt: Wir müssen nichts überstürzen, schauen uns zunächst an, was der Markt von uns will. Eine Besonderheit unseres Weinguts ist sicher auch die Jahrgangstiefe – vor allem für die Sommelerie ist das ein immer wichtigeres Thema. Eines unserer Aushängeschilder ist zum Beispiel auch Sipon, also Furmint. Keine Rebsorte steht mehr für Slowenien als diese. Wir zum Beispiel bauen Sipon nur in den besten Süd- und Südwestlagen in Jeruzalem aus. Hier entsteht ein Wein mit Struktur und Tiefe, sehr elegant und ein Markenzeichen für unsere Region.

www.dveri-pax.com

*Die Anmerkung wurde nachträglich hinzugefügt, erwirkt durch ein Posting eines Facebook-Users auf unserer Facebookseite – hier nachzulesen. Wir sind ständig für höchst mögliche Transparenz bemüht und haben sofort Rücksprache mit Dveri-Pax gehalten. Teile des Interviews sind im Sommer entstanden zu einem Zeitpunkt als die Maschine noch nicht angeschafft gewesen ist.)


Furmint: Der neue Star auf den internationalen Weinkarten

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