Weingut Fidesser: Jetzt ist die Next Generation am Zug
Sophie und Rudi Fidesser haben sich mit ihrer Naturweinlinie fidesser*orbis bereits einen Namen gemacht, nun wirkt das Geschwisterduo auch federführend am Weingut mit. Was sich dadurch in Zukunft ändern wird.
Generationenwechsel am Weingut Fidesser: Gerda und Norbert Fidesser übergeben sukzessive das Zepter an ihre Kinder Sophie und Rudi, die schon in den letzten Jahren aktiv im Familienbetrieb involviert waren. Nach Abschluss ihrer Fachausbildungen widmen sich die Geschwister nun in Vollzeit und mit Leidenschaft gemeinsam mit ihren Eltern der Weiterführung des Weinguts. „Das Konzept des Familienbetriebs ist für uns ein sehr schönes. Wir sind so aufgestellt, dass wir das Weingut ohne externes Personal führen können, nur bei der Handlese und Laubarbeit holen wir uns Unterstützung. Dass wir als Geschwister in den Betrieb miteingestiegen sind, ist für uns alle ein großes Glück“, erzählt Sophie, die die Arbeit als Landwirtin hochhält. „Weinbauer zu sein schreckt viele ab, weil sie nur die vermeintlich harte Arbeit im Weingarten sehen. Doch der Beruf ist sehr umfangreich und es gibt so viele verschiedene Bereiche, in denen man sich entfalten und weiterentwickeln kann.“
Teamwork
Gerda und Norbert Fidesser bleiben dem Weingut natürlich weiterhin erhalten, auch wenn sie den Jungen künftig den Vortritt lassen. Und die haben bereits ein klares Ziel vor Augen, wie es weitergehen soll. „Seit ich weinbaulich denken kann, arbeiten wir bio und biodynamisch. Das ist uns von unseren Eltern vorgelebt worden, damit können wir uns identifizieren und daran können wir anknüpfen. Innerhalb der Familie sind wir uns in der Weinstilistik sehr einig“, erklärt Rudi. Wie gut er und seine Schwester als Duo harmonieren, haben die beiden bereits mit ihrer Naturweinlinie fidesser*orbis unter Beweis gestellt.

„Unser Vater bezeichnet sich selbst gerne als Terroirist. Er ist ein richtiger Bodentüftler, seine Weine waren immer sehr sortenrein, sehr geradlinig. fidesser*orbis ist mehr free style, hier machen wir, worauf wir Lust haben, mischen Lagen und Sorten. Die Linie ist jedes Jahr anders. Unsere Urgroßeltern haben zu ihrer Zeit Rebsorten gesetzt, die heute imagebedingt nicht mehr als Bouteille oder Lagenwein gefüllt werden, darunter Portugieser, Blauburger, Frühroter Veltliner. Diese Parzellen haben in der fidesser*orbis Linie wieder alle ihre Berechtigung und ihren Platz gefunden“, so Sophie, die aber versichert, dass es die bisherigen Lagen- und Ortsweine auch unter dem neuen Familien-Vierergespann weiterhin geben wird. „Wir stehen genauso hinter diese Linie. Das ist Terroir pur!“