Kögl: Warum wir uns von der Herkunftsbezeichnung verabschieden
Meierei statt Stermetzberg, Herrschaft statt Krois, Kalkmergel statt Ehrenhausen, Sand & Schotter statt Gamlitz: Warum die Umbenennung der Lagen- und Ortsweine für Tamara Kögl kein einfacher, aber ein notwendiger Schritt ist.
Es ist eine Entscheidung, die mir im Herzen weh tut: Mit dem neuen Jahrgang 2021 werden wir die Herkunft unserer Weine nicht mehr anführen. Dabei waren wir 2012 sogar unter den Ersten in der Region, die damit begonnen haben, Ortswein-Bezeichnungen zu verwenden. Die Herkunft ist schließlich das wichtigste im Wein, sie prägt seinen Geschmack. Sauvignon lässt sich praktisch überall vinifizieren, aber so, wie er bei uns in der Südsteiermark schmeckt, schmeckt er nirgendwo sonst.
Kontinuität
Es ist schade, dass wir uns von diesem System verabschieden müssen, aber ich kann es mit meiner Art der Weinbereitung nicht mehr vereinbaren. Gleichzeitig fühlt es sich an, als wäre eine Last von mir abgefallen. Das Wissen, keinem gesetzlich vorgegebenen Geschmack mehr entsprechen zu müssen, ist unglaublich befreiend. Es ist keine einfache, aber eine wichtige Entwicklung. Ich will Kontinuität und das vor allem in der Kommunikation mit meinen Kund:innen. Allein deshalb ist dieser Schritt unumgänglich.