Buchmayer: Die Gleichmacherei bringt uns nicht weiter

Buchmayer: Die Gleichmacherei bringt uns nicht weiter

Nationale Weinkomitees diskutieren die Prüfnummernvergabe für Natural- und Alternativweine. „Fluch oder Segen?“, fragt Thomas Buchmayer in seinem Kommentar, und hofft auf eine Entscheidung zugunsten der Individualität.

Aktuell diskutieren nationale Weinkomitees die Regulierung von sogenannten Natural- und Alternativweinen durch neue Gesetze beziehungsweise Kostkommissionen. Ich beobachte diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Meine Befürchtung ist es, dass durch die Kommissionen Richtlinien aufgestellt werden, die dazu führen, dass Winzer:innen in ihrer Freiheit eingeschränkt und individuelle Weinstile unterdrückt werden. Dabei ist es gerade die Eigenständigkeit, die Naturweine so besonders macht.

Wahlfreiheit

Mein Wunsch ist es, dass in den Diskussionen die Argumente aller Beteiligten gehört werden. In den Weinkomitees sitzen zum Teil Kolleg:innen, die Naturwein gegenüber sehr aufgeschlossen sind, andere können mit dem Thema noch überhaupt nichts anfangen. International wird Österreich aber bereits als eines der führenden Naturweinländer wahrgenommen. Es bleibt also zu hoffen, dass hier mit Feingefühl diskutiert wird. Wir müssen Österreich gemeinsam vorwärtsbringen und unsere Wahlfreiheit bewahren. Müssten wir in Zukunft verpflichtend in Kostkommissionen einreichen, wäre ich strikt dagegen. Jeder Winzer und jede Winzerin soll selbst entscheiden können, ob er oder sie sich Vorgaben unterwerfen möchte oder nicht. Fakt ist jedoch, dass sich Kund:innen, Gäste und die Sommelerie kreative, individuelle Winzer:innen wünschen. Wenn wir das in den Diskussionen berücksichtigen, sollte es uns gelingen, die Kreativität und Individualität zu fördern, anstatt einzuschränken – damit sowohl wir Winzer:innen eine Freude mit unseren Produkten haben, als auch diejenigen, die sie konsumieren.

Aufgezeichnet von Sonja Planeta

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