Prieler: Die Herkunft ist wichtiger als die Sorte

Prieler: Die Herkunft ist wichtiger als die Sorte

Die Behauptung, die Rebsorte sei für Kunden und Gäste das Entscheidendste, lässt Georg Prieler nicht gelten. Internationale Beispiele würden das Gegenteil beweisen, so sein Kommentar für KALK&KEGEL.

Warum wird die Rebsorte in heimischen Herkunftsgebieten nach wie vor als Hauptargument genommen, während sie weltweit in großen Weinbaugebieten nur eine Nebenrolle spielt? Wir trinken Bordeaux, Burgunder, Barolo, Rioja – alles Herkunftsbezeichnungen, keine Sorten. Um sie geht es auch nicht. Es geht um die Herkunft. Die Rebsorte ist lediglich das Werkzeug, um selbige herauszuarbeiten.

Sorte als Werkzeug

Ich werde oft gefragt, warum ich ausschließlich Blaufränkisch und Pinot Blanc auspflanze. Um ehrlich zu sein, habe ich mir nie überlegt, ob auch andere Rebsorten funktionieren könnten. Schon vor Jahren habe ich mich gegen die in Österreich typische Sortenvielfalt entschieden und mich aus Qualitätsgründen auf zwei Sorten spezialisiert. Was für sie spricht, ist eine gewisse Regionalität. Sie sind in den besten Lagen ausgepflanzt und können mit dem Mikroklima des Leithabergs, speziell Schützen am Gebirge gut umgehen. Die Rebstöcke sind weitgehend von einem beachtlichen Alter. Ich vergleiche sie gerne mit uns Menschen. In jungen Jahren sind wir vor allem damit beschäftigt, über uns selbst zu reden. Mit dem Alter, der Zeit, der Erfahrung ändert sich das. Man erzählt, woher man kommt und was man erreicht hat. So verhält es sich auch mit der Rebe. Das spannendste an ihr ist ihre Herkunft. Steht diese im Vordergrund, muss man die Sorte nicht mehr erklären.

Aufgezeichnet von Sonja Planeta

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