Anna und Martin Arndorfer haben eine klare Vorstellung davon, wie Wein sein soll: Natürlich, wie ein ungeschliffener Diamant. Ganz gleich, ob es der eigene ist oder der, den sie im Restaurant bestellen.
Eure Erwartungen an den Sommelier?
ANNA & MARTIN ARNDORFER: Wir wollen raus gehen und mehr wissen als vorher. Wir sind die meiste Zeit im Weingarten, darum freut es uns umso mehr, wenn uns jemand zeigt, was die Weinwelt noch zu bieten hat. Das muss aber nicht zwingend der Sommelier sein. Was es braucht, ist ein Gefühl für die Sache, unabhängig vom Jobtitel. Es ist schön zu sehen, dass heute nicht mehr ausschließlich der Sommelier den Wein an den Tisch bringt.
Flasche oder glasweise Begleitung?
ANNA & MARTIN ARNDORFER: Wir begeben uns gerne in die Hände der Gastgeber, sowohl bei der Küche als auch beim Wein. Meistens bestellen wir nicht. Am liebsten mögen wir es, wenn man uns blind einschenkt. Wir raten dann und wenn wir falsch liegen, ist das auch egal. Wir wollen den Wein wahrnehmen. Wenn der Sommelier dafür eine Flasche aufmacht, dann ist es so. Und wenn es glasweise sein soll, dann passt das auch.
Eine spannende Weinkarte braucht…?
ANNA & MARTIN ARNDORFER: Vielfalt. Weine, die man im Alltag nicht findet und zu denen man alleine nicht greifen würde. Im Idealfall sind es auch noch ungeschminkte Weine.
Ein Perfect Match hatten wir…?
ANNA & MARTIN ARNDORFER: In einer Weinbar in Paris: „Maximus“ von der Domaine Nicolas Carmarans zur Charcuterie. Und bei Julia Ortner, als sie noch Sommelière im Mühltalhof war. Dort gab’s unseren Grünen Veltliner Die Leidenschaft 2014 zur Blunze.
Schnaps oder Espresso?
MARTIN ARNDORFER: Ich mag es, mit Schnaps die Espressotasse zu spülen. Das habe ich im Friaul kennengelernt. Das kann Cognac oder ein Eichenfass-gereifter Weinbrand sein. Diese Kombination aus Toasting, Hochprozentigem, Kaffeeschaum und Wärme! Und wenn es nur ein Minischluck ist, der das Ganze fertig macht.