Ploder: Mehr Gehirnwäsche oder doch selbstständiges Denken?

Ploder: Mehr Gehirnwäsche oder doch selbstständiges Denken?

Ich vertraue auf meine Intuitionen und nütze sie, um meinen Weg zu gehen. Das Gleiche wünsche ich mir für die Konsumenten. Manuel Ploder in seinem Kommentar für die Branche…

Viele Kollegen und Kolleginnen stehen für Mut und Innovation, was auch auf ihr Selbstvertrauen hinweist, eigene Intuitionen wahrzunehmen und eigene Wege zu beschreiten. Sie vertrauen auf ihre eigene Meinung und nicht die von anderen. Das spiegelt sich auch in ihrer Arbeit und den Weinen wider. Ein Teil der Energie sollte dahin gehen, diese menschlichen Qualitäten zu stärken. 

Die Weinstilistiken, die sich gerade zeigen, erzeugen teils hitzige Diskussionen. Handelt es sich noch um Wein oder nicht, wird besprochen. Ob der Wein gut ist oder nicht, ob er fehlerhaft ist oder nicht. Diese Entwicklung finde ich ganz spannend. Ich beobachte aber zwei Richtungen: eine hin zu noch mehr Mainstream und noch mehr Gehirnwäsche und die andere hin zu selbstständigem Denken und sich selbst erkennen auf dem Lebensweg, sein eigenes Selbst noch mehr herauszukristallisieren und dahingehend zu handeln und zu konsumieren. Ich bin genauso wie die anderen auf dem Weg, mich selbst zu erkennen in dem ganzen Tohuwabohu, das zurzeit passiert. Mir hilft es, wenn ich tolle Weine trinke, die Charakter und eine Persönlichkeit haben – das gibt mir positive Inputs. Statt noch mehr Zerstreuung bekommt man eine Ordnung, die hilft, das Wahre zu sehen. 

Weine aus „seiner Mitte“ trinken

Wenn meine Weine den Kunden schmecken, ist die Bestätigung ein Antrieb für mich. Wenn sie im Moment nicht schmecken, verstehe ich das aber genauso gut und gestehe jedem seine Entwicklung zu. Jedes Feedback ist auch von der Situation des jeweiligen Menschen und von seinen Werten geprägt. Es muss nicht jedem alles schmecken, tut es ja auch mir nicht. Ich freue mich natürlich, wenn meine Weine Freude finden und berühren. Wir wollen mündige Konsumenten fördern, die sich spüren und wissen, wo ihre Mitte ist und die aus ihrer Mitte einen Wein trinken. 

 

*Aufgezeichnet von unserem Autor Werner Ringhofer 

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