Sattlers alte Reben auf neuen Wegen

Ried Alter Kranachberg: Sattlers alte Reben auf neuen Wegen

Mit der neuen Lagenklassifizierung kehrt man am Kranachberg zurück zum kleinstrukturierten Ursprung. Alex Sattler sieht darin einen Gewinn sowohl für die Weinbäuerinnen und -bauern als auch für die Region.

Neustrukturierung am südsteirischen Kranachberg: Zukünftig teilt sich die ehemals 120 Hektar umfassende Lagenbezeichnung zwischen Gamlitz und Leutschach in rund 20 Einzellagen auf. So wird aus dem historischen Ursprung der Ried Kranachberg vom Sattlerhof beispielsweise die Ried Alter Kranachberg. Mit dem Jahrgang 2021 steht diese Bezeichnung auch auf den Etiketten.

„Das Thema Riedenwein ist eines, mit dem wir uns seit drei Generationen beschäftigen. Der Kranachberg wurde vor über 30 Jahren erstmals von unserem Weingut auf einem Etikett erwähnt. Damals war das eine Hügelspitze mit fünf Hektar, die auf alten Riedenkarten als Kranachberg ausgewiesen war. Später wurde leider die gesamte Katastralgemeinde nach der Riede benannt und die Fläche von fünf auf 120 Hektar ausgeweitet. Im Zuge der neuen Lagenklassifizierung konnten wir gemeinsam mit allen Kolleginnen und Kollegen die besonderen Rieden aus der Katastralgemeinde herausspalten und auf Basis alter Karten neu benennen. Für unsere Ried Alter Kranachberg war das ein Prozess des „Erwachsenwerdens“ und eine Besinnung auf den historischen Ursprung“, erzählt Alex Sattler.

„Politische und landwirtschaftliche Grenzen verschwimmen, und dafür braucht es eine Lösung. Wir haben uns für das Kleinstrukturierte entschieden – dadurch schaffen wir eine klare Abgrenzung und können genauer und transparenter arbeiten. Die Ried Alter Kranachberg hat jetzt wieder ihre ursprünglichen fünf Hektar.“

Souveränität stärken

Darüber hinaus sei die Kleinstrukturiertheit wichtig, um die Souveränität von (Klein-)Bäuerinnen und Bauern zu stärken. Themen wie Regionalität und Herkunft bekämen mehr Gewichtung. „Ich denke, dass es in vielen Regionen ein politisches Hin und Her in der Landwirtschaft gibt, ob man noch größer oder doch kleiner und spezieller werden soll. Das Problem ist nur, je größer, desto mehr bleiben Kultur und Qualität auf der Strecke. Eine kleinstrukturierte Landwirtschaft bringt uns Bäuerinnen und Bauern hingegen mehr Souveränität und Stabilität, egal in welcher Sparte man tätig ist.“

Speziell im Weinbau können dadurch aber auch Kleinbetriebe mit wenigen Hektar Rebfläche bestehen. „Du bekommst dadurch eine Verjüngung in die Region, nämlich durch Leute, die bewusst Landwirtinnen und -wirte werden wollen, weil sie sich mit der Region verbunden fühlen. Leute, die sich über die Qualität definieren, nicht über den Preis. Das bringt eine Region auf ein neues Level.“

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