Schiefer: Warum das richtige Holzfass entscheidend ist
In Zukunft sollen das Holz für unsere Fässer sogar aus den eigenen Weingärten stammen. Das ist ein natürlicher Kreislauf. Kommentar von Uwe Schiefer.
Holz ist für mich ein wesentlicher Faktor im Weinwerdungs-Prozess. Holz, dass „nur“ zur Reifung und zur Atmung beiträgt und keine zusätzlichen Aromen an den Wein abgibt. Was ich mir im Weingarten erarbeite, mag ich auch in der Flasche haben. Ich denke in Zukunft daran, auch den Riesling (Rheinriesling vom blauen Schiefer) in Holzfässern auszubauen, ähnlich wie Reinhard Löwenstein an der Mosel. Ihm ist nämlich wichtig, dass das Fass von der gleichen Erde ist wie der Wein, also von Schieferböden. Somit schließt sich dieser Kreis.
Früher haben wir mit zwei unterschiedlichen Holzfässern gearbeitet. Das eine – das traditionelle Eisenberger – mit seinem Akazien war mir dann zu süß für meinen klaren Stil. Das andere war das klassische Barrique. In der ersten Euphorie, das war so 1997, war alles super. Intensive Hefe alles ganz toll. Umso länger aber im Fass, desto mehr Holz, mehr Röststoffe und weniger von den Trauben hab ich geschmeckt.
Alles was ich eigentlich wollte, ging langsam verloren. Also dachte ich um und bestellte Eichenfässer. Am Anfang nach Katalog, später vom Klaus Pauscha in Kärnten. Ein 300-er und 500-er. Da hab ich gewusst: Das ist für mich der richtige Weg. Dann kam schon ein 600 und 3600 Liter Fass.
Eine große Rolle spielt auch Fassstärke: je stärker, desto langsamer die Reifung. Das Toasting wollte ich fast blond, denn ich will den Boden aus tonigem Lehm, Schiefer und Quarz nicht verfälschen. Edelstahl wäre mir überhaupt zu reduktiv. Gerade der Eisenberg mit den Weinen mit eher niedrigem PH-Wert neigt zum Reduktiven. Im Holz krieg ich die perfekte Reife.
(Anmerkung: BF baut Schiefer zu 100 % in 600 und 3600 Literfässern von Klaus Pauscha aus. Sein PN und der Merlot kommen erst ins Pauscha-Fass, dann in neue Barriques.
Nur der Weiße Schiefer „s“ Welschriesling kommt in gebrauchte Barriques.)