Der Aufstieg Sloweniens zu einem der Top-Weinländer Europas
Dveri-Pax & Co: Warum Sloweniens Weine inzwischen zu den Fixstarten auf den internationalen Weinkarten zählen und was sie für die Sommelerie so spannend macht.

Es war die Bewertung bei den diesjährigen „World Wine Awards“, die aufhorchen ließ und ein Beweis für den beeindruckenden Aufstieg Sloweniens zu einem der Top-Weinländer Europas ist: 135 unterschiedliche Weine – und damit so viele wie noch nie zuvor – wurden aus dem kleinen Land (ca. 25.000 Hektar Rebfläche) mit den begehrten Medaillen ausgezeichnet. Österreich brachte es im Vergleich dazu auf 117 Medaillen, Deutschland auf 125. An der Spitze des slowenischen Erfolgs steht das Weingut Dveri-Pax mit 8 Mal Silber und 5 Mal Bronze.

„Slowenien hatte schon immer ein großes Potenzial. Endlich begeistern die Weine nun auch ein breites internationales Publikum“, sagt Benjamin Edthofer, Sommelier im Wiener Weinbistro „Heunisch & Erben“. Er macht auch das steigende Interesse rund um die Naturweine zu einem Indikator für die rasante Entwicklung. Als Beispiel nennt er die Weine der Familie Čotar im westlichen Teil von Karst, nur wenige Kilometer vom Meer entfernt. Edthofer: „Slowenien beherbergt einen Schatz großer Weine. Vieles ist für die Gäste noch unbekannt, aber genau deshalb interessant.“
„Was sich hier in den vergangenen 15 Jahren verändert hat, ist wohl mit keiner anderen Weinbauregion Europas zu vergleichen“, sagt auch Danilo Flakus, Kellermeister bei Dveri-Pax, das sich im Besitz der Admonter Benediktinermönche befindet. „Allein wir haben in diesem Zeitraum 60 Hektar Reben neu ausgepflanzt.“ Mit 8 Sorten auf inzwischen 73 Hektar Rebfläche zählt Dveri-Pax zu den Aushängeschildern des slowenischen Weinbaus. Nach wie vor wird hier alles per Hand geerntet. Dafür sorgen bis zu 45 Erntehelfer. Die Weingärten von Dveri-Pax ziehen sich von der Grenze zur Südsteiermark bis nach Jeruzalem, das als eine der besten Regionen für den Anbau von Furmint gilt.

Aufgrund der unterschiedlichen Standorte, Klimaverhältnisse und Kellertechniken hat jede Region Sloweniens ihre eigene Sortenauswahl. Das Zusammenspiel verschiedener Klimaeinflüsse und Böden ermöglicht dazu eine besonders große Weinvielfalt. Nicht weniger als 52 unterschiedliche Rebsorten werden in Slowenien angebaut. Unterteilt wird das Land in drei große Anbaugebiete: das Drautal, das Adria-Küstenland und das Slave-Tal. Das Klima ist geprägt von den Alpen und dem Mittelmeerraum. Das bedeutet meist ausreichend Niederschlag im Frühjahr, worauf warme Sommer folgen. Etwa drei Viertel der slowenischen Weinberge sind mit weißen Rebsorten bestockt: Chardonnay, Sauvignon Blanc, Riesling, aber auch Traminer und Grauburgunder sowie Furmint, der inzwischen als eine der spannendsten Rebsorten des Landes gilt.

“Slowenischer Wein ist inzwischen kennzeichnend für unseren Tourismus und zu einer eigenständigen Marke geworden. Das Land ist reich an innovativen Weinbauern und ihre Bandbreite ist riesig. Das geht von Natural Weinen bis zu den klassischen Linien. Slowenien ist von seiner Landschaft her ja prädestiniert für den Weinbau und deckt die unterschiedlichsten klimatischen Zonen ab. Das ermöglicht eine Dichte an Rebsorten in besten Qualitäten”, sagt auch Gregor Vračko, dessen „Hisa Denk“ zu einem der spannendsten Restaurants in Slowenien zählt.
„Ein weiterer Vorteil der slowenischen Weine ist ihr Preis-Leistungs-Verhältnis. Man kann mit den besten Regionen mithalten, die Weine sind im Vergleich dazu aber sehr günstig, was sie vor allem für die Gastronomie gut kalkulierbar macht“, sagt der „Heunisch & Erben“-Sommelier Benjamin Edthofer. Dveri-Pax-Kellermeister Danilo Flakus: „Wahrscheinlich sind wir sogar zu günstig für die Qualität, die wir bieten. Aber wir können uns damit am Markt gut behaupten und slowenische Weine haben es inzwischen auf die Weinkarten der besten Restaurants der Welt geschafft.“ Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie ein gutes Lager-Potenzial haben.

So fand sich jüngst etwa der Dveri-Pax Blauburgunder an prominenter Stelle im renommierten Weinmagazin „Decanter“ wieder: Der weltweit bekannte „Master of Wine“ Steven Spurrier nahm den 2011er-Jahrgang des Weinguts Dveri-Pax in die Liste jener sechs ausgewählten Weine auf, die seiner Meinung nach in keinem Weinkeller fehlen dürfen. Spurrier: „Es handelt sich um den mit Abstand besten Jahrgang eines Blauburgunders. Das herbstliche, leicht irdische Aroma erinnert an Burgunder, verwoben mit einem fruchtigen, eher sommerlichen Bukett, das dem Wein einen Hauch jugendlicher Frische verleiht. Ideal für Liebhaber von Burgunder Weinen.“

Nicht zuletzt sind es Auszeichnungen wie diese, die den Aufstieg des Weinlandes Slowenien untermauern. Dveri-Pax-Kellermeister Danilo Flakus: „Genau das ist eine unserer größten Stärken – dazu können wir eine spannende Jahrgangstiefe anbieten. Und das Beste daran: Die aktuelle Ernte verspricht noch einmal eine Steigerung der Qualität. 2018 wird ein herausragender Jahrgang.“
Die KALK und KEGEL Top-5 Winzer Empfehlungen aus Slowenien
Dveri-Pax Winery

Im Weinkeller Dveri-Pax im Nordosten Sloweniens führen wir die der Admonter Benediktinermönche eine mehr als 800-jährige Weinbautradition fort. Die Weinberge umfassen 73 Hektar, und es wird bei der Weinherstellung mit großer Wertschätzung gegenüber der Natur und den Traditionen sowie einem feinem Gespür für Trends gearbeitet. Ausgebaut werden inzwischen 8 Rebsorten als Klassik- und Lagenweine, dazu kommen noch Schaum- und Strohwein.
Čotar

Im westlichen Teil von Karst betreibt die Familie Čotar ihren Öko-Weinhof und ist auf umweltschonenden Weinbau bedacht. Die Weingärten erstrecken sich auf insgesamt 7,5 Hektar. Auf diesem Terrain zieht das Anlegen von Weingärten das Roden von Wald, die Auflockerung des steinernen Bodens und das Anfahren von Erde mit sich.
Heaps Good Wine Company

Wenn man ein Weingut als “Garage Winery” bezeichnen möchte, dann die Heaps Good Wine Company. Marija und Nicholas Gee produzieren aus 3 verschiedenen Lagen eine Gesamtmenge von 3000 Flaschen Wein. Nick stammt ursprünglich aus Neuseeland und studierte dort auch Önologie. Weiter ging es mit einer Weltreise, die ihn durch 6 verschiedene Länder führte.
Domaine Ciringa

In den letzten Jahren konnte die südsteirische Weinbau-Familie Tement seine Top-Lage Zieregg auch im benachbarten Slowenien mit neuen Weingärten auspflanzen. Die kleinklimatischen Bedingungen der Lage „Ciringa“ (slowenischer Begriff für „Zieregg“) kombiniert mit Muschelkalkböden und lockerer Braunerde sind ideal für einen langlebigen, authentischen aber ebenso eleganten und mineralischen Sauvignon Blanc.
Marjan Simčič

Marjan Simčič ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Winzer Sloweniens. Seine Weine zeigen klar das Terroir der slowenischen Hügel und bieten gleichzeitig internationales Qualitätsniveau. Sie verbinden Tradition und Moderne, klassische Weinbereitung, klaren Stil und individuellen Charakter. Sie sind elegant, frisch, mineralisch, intensiv, komplex und kraftvoll, geprägt von kargen Böden mit Mergel, Sandstein, Kalk und Mineralien.
Die ausgezeichneten Dveri-Pax Weine – Decanter World Wine Awards 2018

Silber
Šipon Furmint 2016 (93/100)
Welschriesling 2017 (92/100)
Modri Pinot 2012 (91/100)
Sauvignon Blanc 2017 (90/100)
Gewürztraminer 2017 (90/100)
Furmint 2016 (90/100)
Riesling 2016 (90/100)
Strohwein Blaufränkisch 2015 (90/100)
Bronze
Sauvignon Blanc 2016 (89/100)
DP Šipon Brut 2015 (88/100)
DP Brut 2012 (87/100)
Sivi Pinot 2017 (86/100)
Gelber Muskateller 2017 (86/100)