Triebaumer: Warum die Marke „Demeter“ wichtig ist
Auf Zertifizierungen wurde bei Triebaumer lange verzichtet. Man arbeitete ganz selbstverständlich mit der Natur. Das will man künftig aber auch auf dem Etikett abgebildet haben, sagt Herbert Triebaumer.
Wir werden oft gefragt, warum wir bei unserer Arbeitsweise nicht schon lange bio- oder Demeter-zertifiziert sind. Das ist eigentlich ganz einfach zu erklären: Wir arbeiten seit jeher nicht nur mit unserer Natur, sondern ganzheitlich. Wir nennen diese Herangehensweise „Ganzheitlicher Weinbau“, nachzulesen in unserer gleichnamigen Fibel. Bisher haben wir von uns aus keinen zwingenden Grund für eine Zertifizierung gesehen. Wir haben aber mit den Jahren verstanden, dass der Konsument und die Konsumentin auf einen Blick erkennen will, ob der Wein nach biologischen bzw. Demeter-Richtlinien gemacht ist. Deshalb befinden wir uns gerade in einer Weiterentwicklung Richtung Demeter. Ich möchte hier noch kurz unsere ganzheitliche Philosophie der Kreislaufwirtschaft erwähnen.
Wir betreiben seit jeher ein unkonventionelles, ganzheitliches und enkeltaugliches System. Ein System, dass alle Belange der Weinproduktion, aber auch der Vermarktung und der persönlichen Lebensführung in Betracht zieht. Der kompromisslose Charakter der Lebenselixiere ist Ausdruck unserer Betriebsphilosophie. Unser Vater (Anm.: Ernst Triebaumer) brachte uns diese Philosophie schon in frühester Kindheit näher.
Einige konkrete Bespiele: Unsere Schafe leben ganzjährig in unseren Weingärten. Sie übernehmen viele Aufgaben wie Mähen, Stämme putzen, Düngen, ja sogar das Ausblättern. Unsere fleißigen Bienen sichern durch Bestäubung unsere natürliche Ernährung – Imkern ist wie den Rahm der Landwirtschaft abschöpfen. Hecken, Einzelbäume und Streuobstwiesen sind Oasen der Vielfalt und Genreserven in einer zunehmend leider monotonen Landwirtschaft. Das ist der fruchtbare Boden auf dem unsere Qualitätsweine gedeihen. Die Trauben selbst ernten wir seit jeher in selektiver Handlese, in unserer traditionellen Kellerarbeit verwenden wir Naturhefen und größtenteils Holzfässer. Alle unsere Reserveweine füllen wir ungeschönt und unfiltriert, da sie ausreichend Zeit zur Sedimentation hatten.
Durch die Weiterentwicklung zu Demeter erwarten wir uns eine einfachere Vermarktung und geben den Konsumenten ein Stück mehr Sicherheit.
*Aufgezeichnet von unserem Autor Marko Locatin