Uibel: Verlasst die Bubble, weckt euren Entdeckergeist!
Aus Bequemlichkeit wird oft übersehen, welch spannendes Zeug es in der Weinwelt zu entdecken gibt, schreibt Leo Uibel auf KALK&KEGEL – und ruft Kolleg:innen und Sommelerie zu mehr Mut und Neugierde auf.
Das Schöne an dem Produkt Wein sind die persönlichen Beziehungen, die zwischen Winzer:in und Sommelière bzw. Sommelier oder Winzer:in und Konsument:in entstehen. Bedauerlich finde ich es nur, wenn man dadurch den Blick verschließt vor dem, was in der Weinwelt sonst noch so passiert. Mir ist klar, dass man sich mit dem umgibt, was man gerne hat und nicht jedem alles taugen kann, aber ich finde, dass unser Beruf eine gewisse Offenheit voraussetzt. Es braucht den Mut, Neues auszuprobieren und das auf beiden Seiten, bei den Winzer:innen und in der Sommelerie. Verlasst eure Bubble! Geht auf Entdeckungsreise! Seid flexibel in einer Zeit, in der das Angebot immer größer wird, damit die Weinkarten bunter werden. Probiert aus, was bei euren Gästen ankommt und was nicht. Betrachtet die Weinkarte als weißes, leeres Blatt, auf das ihr schreiben könnt, was ihr wollt. Nehmt neue Gesichter auf und neue Weine von alteingesessenen Betrieben.
Weniger schaumgebremst
Unsere Branche ist längst dabei wegzukommen von all dem statischen. Man denke nur an die brutal vielen Pop-ups, die neue Wege aufzeigen. Wir müssen nur dranbleiben, damit das Ganze eine Eigendynamik entwickelt. Es liegt an uns, die Leute wachzurütteln. Traut euch! Oft kommt mir vor, als würde uns die Finanzstruktur im Hintergrund hemmen, unsere Wirtschaft selbst zu gestalten. Doch ein Blick auf andere, internationale Weinbauregionen zeigt, dass es auch anders geht. Warum dann nicht auch bei uns?