Gross: Wir bereuen nichts
Maria und Michael Gross machen ihre Weine so, wie sie es für richtig halten: Ohne Verpflichtungen, ohne Dogmen. Die Abnehmer dafür mussten sie aber erst einmal finden. Ein Kommentar über Neugierde, Mut und jede Menge Vertrauen.
Vino Gross war für uns ein Neuanfang. Ohne Verpflichtungen, ohne Konventionen, ohne Erwartungshaltungen seitens der Kunden oder von uns selbst. Wir haben uns die Freiheit genommen, Weine so zu machen, wie wir sie uns vorstellen, ohne irgendjemandem hinterher zu laufen, von dem man glaubt, ihn beeindrucken zu müssen. Diese Freiheit, diese Leichtigkeit haben wir uns bis heute behalten. Das ist es, was uns auszeichnet und von unseren Kunden auch toleriert wird. Wir können uns ausprobieren. Gehen wir einen Schritt zu weit, nehmen wir uns beim nächsten Mal einfach wieder etwas zurück. Auch das ist erlaubt. Auch das wird akzeptiert.
Chancen ergreifen
Es macht natürlich einen Unterschied, ob man so wie wir etwas Neues starten kann oder einen gestandenen Betrieb mit großem Kundenstock führt. In dem Fall ist es natürlich schwer, etwas radikal zu ändern. Kunden kaufen die Weine ja deshalb, weil sie sie so mögen, wie sie sind. Man kann sie allerdings in kleinen Schritten mitnehmen auf diese Reise und sie langsam an das Neue gewöhnen. Wir hatten anfangs überhaupt keine Kundschaft, konnten also auch niemanden enttäuschen. Das ist der Nachteil an dem Ganzen: Keine Kunden, kein Umsatz. Wichtig ist dann, eine klare Vision zu haben. Wenn man sich für Veränderung entscheidet, muss man sie auch konsequent durchsetzen. Leichtigkeit heißt nicht, verbissen zu sein, sondern immer offen zu bleiben für das, was einem gerade berührt und interessiert. Und Chancen zu sehen und zu ergreifen. Wir haben genau das in Slowenien getan. Und immer darauf vertraut, dass wir es schaffen werden. Unser Mut wurde belohnt.