Der Sinn für den guten Geschmack wurde Alexander Egger in die Wiege gelegt: Er wuchs auf einem Bauernhof in Wernberg auf, die Mutter betrieb ein Gasthaus. „Ich wollte Koch werden“, erinnert er sich. Die Mutter befand aber, er sollte „etwas G’scheites lernen“. So wurde es die Lehre zum Elektriker. Auch keine schlechte Idee: Egger führt heute erfolgreich sein eigenes Elektro-Unternehmen mit rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Gastro hat ihn aber nie losgelassen: Immer wieder hat er aus Leidenschaft in den unterschiedlichsten Restaurants ausgeholfen, arbeitete sogar in der Küche im alten Steirereck in Wien unter Heinz Reitbauer Senior mit. Sein Wissen und Handwerk verfeinerte er bei etlichen Kochkursen mit haubengekrönten Köchen – ehe ihm seine Frau Petra mit einem Kurs für Weinbau überraschte. „Gleich nach dem Kurs habe ich Reben rund um unser Haus am Sternberg ausgesetzt“, erzählt Alexander. Das war 2009. Der Rest ist Geschichte.
Heute sind es 6 Hektar, die Egger bewirtschaftet, einer davon in Kooperation mit dem Obst- und Weinbauzentrum St. Andrä. Am Sternberg arbeitet Egger seit Anbeginn biologisch (Zertifiziert seit 2017) und auch biodynamisch. In den Weingärten, die alle rund um das Haus der Familie angelegt sind, sind Schafe und Pferde zu finden. In der integrierten Landwirtschaft leben auch Schweine und Hühner.
Klimatisch ist die Lage am Sternberg vergleichbar mit den höheren Lagen in Südtirol oder auch der Schweiz. Hohe Temperaturen am Tag und Kühle in der Nacht. Nicht unstressig für die Trauben. Ruhe bekommen sie dann im Weinkeller, wo sie zum überwiegenden Teil in Holz oder Amphoren lagern. Mindestens acht Monate, manche sogar mehrere Jahre. „Es geht nur mit einem ganzheitlichen Ansatz“, ist Alexander überzeugt. „Der Wein sagt dir, was du zu tun hast. Da ist Geduld gefragt.“
Heute verkauft Egger seine Weine in die Spitzenrestaurants und sogar bis nach Tokio oder Skandinavien. Damit gilt er als einer der Vorreiter für den Kärntner Weinbau, dem nicht zuletzt durch den Klimawandel eine große Zukunft vorausgesagt wird. Die Stilistik seiner Sternberg-Weine fasst er mit Kärntner Überzeugung zusammen: „Sie sind wie die Lust am Leben. Ein bisschen rauchig, ein bisschen kratzig – wie die Berge und die kühlen Nächte. Dann aber wieder Sommerfeeling am See. Feiner Gerbstoffe, etwas Tannin. Echte Charakterköpfe.“ Wie Alexander Egger selbst.