Wie schmeckt das Südburgenland, wie der Eisenberg? Markus Bach und Edgar Brutler kennen die Antwort. Mit Groszer Wein bringen sie das einzigartige Terroir dieses eigenwilligen Berges mit seinen alten Reben und steilen Lagen mit jedem Jahrgang präzise in die Flasche. Die Inhaber des Weinguts lassen dem Duo dabei freie Hand, vertrauen ihnen. Auch als es darum ging, neben der klassischen Linie eine zweite mit Naturwein zu etablieren. Brutler, der parallel bereits in Rumänien mit seinem eigenen Weingut kräftig in der Naturwein-Szene mitmischt, brachte dafür die nötige Erfahrung mit. „Die Leute haben noch immer ein falsches Bild im Kopf. Für viele bedeutet Naturwein gleich freakig. Unsere Stilistik ist klar. Sie darf gerne einen Ausschlag in Richtung Säure oder eine schöne Reduktion haben, wir spielen aber keinesfalls mit Weinfehlern. Unsere Kunden sind deshalb oft überrascht, dass unser Naturwein wie Wein schmeckt.“
Strukturgebende Säure
Die Grundlage dafür ist die ökologische Landwirtschaft. Seit Bach und Brutler umgestellt haben, gehen sie anders in ihre Weingärten rein, schauen sie anders an. „Biologisch zu arbeiten heißt gelassener zu sein. Man muss Vertrauen haben“, so Bach. Schon jetzt sind die Weingärten die arbeitsintensivste Aufgabe. Jahr für Jahr wird das Bodenleben besser und die eigenen Sinne geschärft, um die Trauben zum richtigen Zeitpunkt zu ernten. Brutler: „Wir sind Säurefreaks. Sie soll nicht zwicken, sondern dem Wein Struktur geben. Balance, Harmonie, Trinkfreude: Darauf zielen wir im Keller ab. Das gelingt uns nur durch schonende Verarbeitung.“ Ob im nächsten Schritt die Biodynamie folgt? Das Duo winkt ab: „Biodynamie hat für uns nicht die oberste Priorität. Wichtiger wäre uns ein Kupfer- und Schwefel-freies Arbeiten. Wir haben in einem Weingarten bereits damit begonnen und gute Ergebnisse erzielt.“ Auch wie sich die Verteilung von Klassik und Naturwein zukünftig entwickeln soll, ist noch offen. Bach: „Das entscheidet der Markt. Wir haben gerade erst mit den Naturweinen begonnen, jetzt wollen die Leute natürlich sehen, ob es hier eine gewisse Beständigkeit gibt. Unser Ziel ist es, zehn hervorragende Jahrgänge in die Flasche zu bringen und uns durch Kontinuität unseren Weg zu erarbeiten. Anstatt auf Marketingtools zu setzen, lassen wir lieber unsere Weine sprechen. Wir arbeiten an der ständigen Verbesserung, an der Qualität – das, und nichts anderes soll uns ins Gespräch bringen.“