Stefan Rosner

Weingut: Rosner Ort: Niederösterreich

Nicht unweit der Kreuzung, an der sich der Große und Kleine Buriweg in Langenlois treffen, liegt unterirdisch tief in den Löss gegraben der Gewölbekeller von Stefan Rosner und seiner Familie. Bei ganzjährigen Temperaturen um die 11°C lagern die Weine hier seit dem Erwerb des Kellers durch die Ururgroßeltern Anfang des 20. Jahrhunderts unter Idealbedingungen. Dass die Familie von dieser Tradition nie abgekommen ist, weiß Rosner besonders dann zu schätzen, wenn es darum geht, seinen Weinen Zeit zu geben und etwa Lagenweine für zwei Winter im Keller zu belassen. Wo sonst ginge das besser als unter dem historischen Gewölbe, hier, im Großen Buriweg?

Low intervention

Überhaupt nimmt sich Rosner immer mehr zurück und lässt seine Weine auf natürliche Weise werden. Ein erster Beleg dafür ist seine eigene Naturweinlinie „Wildrose“, benannt nach der Hagebutte, die ohne Zwang und Klassifikation, dafür aber mit äußerst wenig Schwefel und unfiltriert in die Flasche kommt. Low intervention lautet das Thema der Zukunft, „wenngleich es auch Weine gibt, die seit fünf Generationen im Betrieb sind und bei denen die Entwicklung etwas langsamer verläuft. Langfristig möchte ich aber generell länger auf der Hefe bleiben und noch mehr mit alten, großen Holzfässern arbeiten. Wir hatten sie lange Zeit nur mit Rotwein belegt, ich möchte aber auch wieder Weißwein einfüllen, beispielsweise unseren Langenloiser Ortswein.“

 

In den Weingärten selbst liebäugelt Rosner bereits mit der Biodynamie. Sie wäre der nächste logische Schritt für den Betrieb, der seit 2006 nach organisch-biologischen Richtlinien geführt und seit 2010 zertifiziert ist. Dazu kommen erste Versuche mit PIWI-Sorten und einem neu gepflanzten Muskateller-Weingarten in nordöstlicher Lage. Trotz aller Weiterentwicklung sollen die Weine aber unverkennbar Kamptal bleiben. „Ich möchte durch die Bank – sei es ein DAC, ein Rotwein oder eine Wildrose – die Frische und Kühle transportieren, die für unsere Region typisch ist. Sie soll genauso im Zweigelt zum Ausdruck kommen, wie auch im maischevergorenen Sauvignon Blanc.“

  • Größe: 17 Hektar, direkt um Langenlois
  • Wichtigste Sorten: Grüner Veltliner, Riesling, Chardonnay, Muskateller, Zweigelt
  • Zertifizierungen: organisch-biologisch
  • Wichtigste Lagen: Langenloiser Kittmannsberg, Langenloiser Spiegel, Langenloiser Steinberg, Langenloiser Hasel
  • Neue übernommene Lagen: Langenloiser Schenkenbichl, Langenloiser Dechant
  • Arbeiten im Weingarten: nach langjährigem Herbizidverzicht hat man im Jahr 2006 nach Bio-Richtlinien ohne Zertifizierung zu arbeiten begonnen; im Jahr 2010 Umstellung und Zertifizierung auf bio. Ein Ziel ist es, alte Weingärten zu erhalten und zu pflegen. Dabei setzen man auf den wundarmen Rebschnitt und gezieltes Ausbrechen für einen nachhaltigen Stockaufbau. Um den Bio-Pflanzenschutz zu ergänzen,werden Tees und Pflanzenauszüge aufbereitet – in erster Linie aus Brennnessel und Kamille. Nach Absolvierung des Demeter-Grund-Kurs 2020 auch erste praktische Erfahrungen im eigenen Weingarten mit Biodynamie mit dem Ziel auszubauen. Während des Jahres wird ein lockerer Aufbau der Laubwand erzielt mit moderaten Erträgen; gezielte Bodenmaßnahmen wie Mulchboden-Schneiden, Einsäen von Begründung und das Walzen von bestehenden Begrünungen werden witterungsbedingt angepasst, immer mit dem Ziel die Rebstöcke in Balance zu bringen. Im Kamptal ist es relativ trocken und mit Wasser hausgehalten werden. Über 90 % der Rosner-Weingärten sind nicht bewässert. Plastik wird vermieden, stattdessen setzt man auf Papier- bzw. abbaubare Schnüre im Weingarten.
  • Fässer: Edelstahl für die Frische, sonst Holz aus Überzeugung: 600 Liter, 1200 Liter Eichenfässer und 30 bis 40 Jahre alte große Holzfässer mit 3000 Litern. Die Fässer und alle Tanks stehen im klassischen von Hand gegrabenen Gewölbekeller, natürlich kühl bei 10 bis 12 Grad. Ideal für das längere Reifen im Fass.
  • Exportanteil: 30 %
  • Händler: Messeritsch in Wien, Lindinger in Salzburg, kleine Vinotheken, für West-Österreich aktiv auf der Suche.
Weinbesprechung  Stefan Rosner
  • Kernig, viel Frucht, aber niemals kitschig. Ein wenig rauchig mit balancierter Säure. Elegant!

    Wildrose Rot
    2021

  • Sehr zugänglicher Natural, schön verpackte Säure. Kein schreiender Gaumenwein, wie man ihn vielleicht aus anderen Regionen kennt. Toller Speisenbegleiter mit Lagerpotential!

    Wildrose Sauvignon
    2022

  • Gelber Muskateller, Muskat Ottonel, Schreube und Sauvignon Blanc auf den Schalen angegoren und im Stahltank ausgebaut. Purer Hollunder! Wahnsinn!

    Wildrose Bouquet
    2022

  • Ausbau im gebrauchten Holzfass, sehr würzig, teils früh gelesen, super leicht zum Trinken. Feine Säure, perfekter Sommerwein. Leicht, kalkig und mineralisch.

    Wildrose Grüner Veltliner
    21/22

  • Unfassbar frischer Pet Not, lebendige Säure mit Tiefe und Würze. Egal ob als Apero oder als Speisenbegleiter. Pflichtkauf!

    Wildrose PetNat Riesling
    2022

  • Duftig, erdig, straff und trocken mit erfrischend feinem Gerbstoff. Großes Kino.

    Rosé Ancestral
    2021

  • Ein frischer, fruchtig-eleganter Naturwein, super für Neueinsteiger in das Thema, mit toller Herkunftstypizität. Ein Jahr im gebrauchtem Holz gereift.

    Wildrose Grüner Veltliner n.v.

  • Spannend: Sauvignon Blanc aus dem Kamptal. Super Speisenbegleiter – saufig im Grip, wunderbare Tannine und nie anstrengend.

    Wildrose Sauvignon Blanc
    2021

  • Fetzige Säure, schöner Zug – dezent in der Nase, aber eine Granate am Gaumen! Ein ehrlicher Wein, der ganz ohne kitschige Frucht auskommt.

    Wildrose Riesling PetNat
    2021

  • Traubig, saufig, dezenter Alkohol und eine spannende orange Farbe. Die elegant-dezente Frucht macht ihn zu einem tollen Speisebegleiter! Wir können uns Lachs dazu vorstellen.

    Rose Ancestral
    2020

  • Der hat locker 15 Jahre Lagerpotential. So stellt man sich einen Kamptaler Grünen Veltliner vor. Klassische Frucht, mittelkräftiger Körper, aber immer leicht am Gaumen.

    Ried Kittmannsberg Grüner Veltliner
    2020

  • Riesling aus 35 Jahre alten Reben. Der kann ALLES: vom Saufwein zum Top-Speisenbegleiter. Faszinierend ist der laaaaange Nachhall. Toll gemacht!

    Ried Steinberg Riesling
    2020

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