Georg Schmelzer

Weingut: Schmelzer Ort: Burgenland

Vielschichtigkeit als Markenzeichen

Schön früh musste Georg Schmelzer in den Betrieb einsteigen. „Musste“ deshalb, weil sein Vater beim Weinausliefern bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückte. Da war Georg 17. Neuland war der Weinbau für aber keineswegs für ihn. Schon von klein auf half er mit und so konnte er auch nahtlos die Leitung übernehmen und den Betrieb ausbauen. Standen früher Literware und Doppler zum Verkauf, so baute Georg Schmelzer schon bald jede Sorte als Qualitätswein aus, gewann Goldmedaillen, wurde Landes- und Salonsieger und durfte seinen Zweigelt sogar den besten von Österreich nennen. „Doch wenn ich dann am Traktor gesessen bin und gespritzt habe, wusste ich, dass das hier nicht richtig läuft“, erinnert sich Schmelzer.

Irgendwann saß er dann in einem Kurs für biologisch-organische Bewirtschaftung. Dort wurde auch das Konzept von Demeter und Biodynamie vorgestellt. „Das hat für mich alles nur logisch geklungen und wusste, das mache ich nun auch so.“ So erfolgte die Umstellung nicht in Schritten von bio auf biodynamisch, sondern Georg Schmelzer arbeitete ab 2007 gleich nach den Demeter-Richtlinien. 

Kein Stein blieb auf dem anderen und Schmelzer spürte, dass er nun endlich auch das machen konnte, was in ihm schon immer drin war. „Es geht um das ganzheitliche Denke, die Achtung vor der Natur und ihre Pflege.“ Heute fährt Schmelzer nur noch in Ausnahmesituationen mit dem Traktor in den Weingarten. Und wenn, dann gleicht er diese Störung sofort wieder aus. Zum Beispiel in dem er zur Beruhigung des Bodens Kamillentee aufbringt. Mit der Gesundheit des Bodens haben sich auch die Weine verändert. „Früher haben wir Weine nach Rezept gemacht. Das war totes Material. Heute sind die Weine lebendig und ausgewogen“, sagt Schmelzer, der im Weingarten und Keller auch schon seinen Sohn zur Seite hat.

Es ist das Komplexe, das er liebt. Aus diesem Grund werden für die Weine die Trauben aus unterschiedlichen Lagen geholt. Das sorgt für eine ganz neue Vielschichtigkeit. Schmelzer: „Das Kieselige aus dem einen Weingarten, aus dem anderen die Erdigkeit.“ Diese Verbundenheit mit der Natur macht sich schließlich auch auf den Etiketten bemerkbar, die von Goethes Urpflanze geziert werden – eine gelungene Versinnbildlichung für die Summe des Ganzen in der Natur.

  • Größe: 16 Hektar 
  • Wichtigste Rebsorten: 60% weiß, 40% rot: Grüner Veltliner, Welschriesling, Cabernet, Zweigelt 
  • Zertifizierung: seit 2012 Demeter
  • Wichtigste Lagen: Fürstliches Prädium und Salzberg; die Lagen(namen) selbst spielen bei Schmelzer aber nur eine untergeordnete Rolle, weil er sich für die Weine stets Trauben aus unterschiedlichsten Lagen holt 
  • Wichtigste Böden: Schotterböden. Weißer Schotter (Fürstliches Prädium), roter Schotter mit Lehmanteil am Goldberg, lehmiger Sand am Ungerberg
  • Arbeit im Weingarten: Keine Maschinen, nur in Ausnahme mit dem Traktor, und wenn, dann wird diese Störung ausgeglichen (Aufbringen von Tees). Zusätzlich: Hornmist und Hornkiesel, Kräutertinkturen und Kräutertees
  • Arbeit im Keller: Gerebelt, Weine kurz auf die Maische gelegt, nach ein paar Stunden oder maximal 2 Tagen wird nur der Seihmost verwendet, der freie Saft rinnt herunter und vergärt; alle Korkweine werden aus dem freien Fall gemacht und nicht gepumpt
  • Fässer: klassischer Rotwein in Akazie sowie Barrique-Fässer aus unterschiedlichen Hölzern und von verschiedenen Herstellern; Stahltank (Welschriesling, Grüner Veltliner, Rosé und PetNat)
  • Exportanteil: 80 Prozent
  • Händler: Bruder (Wien), Vinonudo (Wien), Enoteca Settemila (Salzburg), Fink – Wertvoll Genießen (Vorarlberg)

Weinbesprechung  Georg Schmelzer
  • Aus den schönsten Zweigelt-Trauben vom Ried Salzberg. Reifer Wein. Kräftig und doch elegant. Wie der Winzer.

    Zweigelt Privat
    2017

  • Ungewöhnlicher Rosé aus Weiß- und Rotwein. Repräsentiert die Fruchtigkeit und Frische eines Weißweins und den Charakter eines Rotweins. Großer Spaß!

    Bicolor nV (weiß und rot)

  • Grüner Veltliner, Weißburgunder, Scheurebe. Kreidig, agile Säure und knochentrocken. Schlicht und ergreifend: Wow!

    Schlicht und ergreifend Orange Cuvèe
    2018

  • Cremige, fast buttriger Geschmack. Langer mineralischer Abgang. Ein optimaler Einstieg in die Naturweinszene!

    Weißburgunder
    2021

  • Aus Zweigelt und Cabernet Sauvignon. Feine Perlage. Schöne Säure, frisch und fruchtig. Mehr davon! 

    PetNat Rosè
    2021

  • Knochentrocken, lebendige Säure, langer Zitrusnachhall, animalisches Finish. Super Stoff.

    PetNat Dion (weiß)
    2022

  • Ein ernsthafter Pet Nat (und das ist als großes Kompliment gemeint), Apero auf höchster Ebene. Düftig und mit tollem Schmelz.

    Pet Nat Dion

  • Glou Glou Orange mit Trinkfluss. Super balanciert. 6 Wochen auf der Maische.

    SuE Orange Frühroter Veltliner

  • Brutale Länge, null Kitsch! Angenehme Perlage. Richtig guter Stoff und vielseitig einsetzbar.

    SuE Orange Cuvèe

  • Trockener Kirschsaft mit einer Säure, die frisch macht. Großartiger Zug.

    Rosè 21
    2021

  • Der Holzfäller unter den Zweigelts. Dunkle Frucht, sehr maskulin, ein bisschen kräutrig. Sehr schön in Balance.

    Zweigelt Privat

  • Kräftig und trotzdem jugendlich. Super straff durch die eingebundene Säure, cremig am Gaumen. Ein wahrlich außergewöhnlicher Wein.

    Cuvée Orange III
    2015

  • Majestätisch! Top Nase nach Kräutern und Zitrus. Am Gaumen zieht die Säure an. Das macht großen Spaß. Elegant und zeitlos.

    Frühroter Veltliner Orange
    2018

  • 3 Rebsorten (Zweigelt, Roesler, Cabernet Sauvignon) und 4 Jahrgänge in einer Flasche. Komplex mit voller Power. Ein echter Kraftlackel! Spannend gemacht.

    Redition

  • Zweigelt und Cabernet Sauvignon. Die Perlage gibt ordentlich Gas. Am Gaumen Rhabarber. Tolle Säure. Ein frischer Begleiter.

    Pet Nat Rosé
    2020

  • Der hat ordentlich Zug! Und das hat mit der Säure zu tun, die hier perfekt zur Geltung kommt. Kirsche und Himbeere am Gaumen. Elegantes Tannin.

    Bicolor

  • Ein eigenständiger Charakter mit schöner Stoffigkeit. Rauchig und ruhig strömend. Extrem cremig mit Pfirsich in der Nase.

    Weißburgunder
    2018

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