Markus Faulhammer

Weingut: Schützenhof Ort: Burgenland

Es geht also um Blaufränkisch von den Faulhammers. Das sagt ohnehin schon alles. Faul, weil Winzer Markus das so nennt, wenn er im Keller „extrem arbeitet und gar nichts tut“; dem Wein die Zeit gibt, die er braucht. Das sei ihm durchaus einmal vergönnt. Dem Winzer; und dem Wein.

Hammer, weil das ganz einfach so ist: Dem Winzer kann man ja seinen Namen nicht nehmen und wie sich der Blaufränkisch entwickelt mit ein bisschen Zeit – das hat man ohnehin bereits verkostet (Hammer!).

Am liebsten im Weingarten

Vielleicht basiert dieses Nichtstun aber gar nicht auf dem Wesen des Winzers oder gar auf seinem Namen, sondern liegt einfach in der Tatsache begründet, dass Markus viel lieber im Weingarten als im Keller werkt. Seit 2015 sind seine Weingärten organisch-biologisch zertifiziert, darüber hinaus werden bio-dynamische Maßnahmen angewandt. Sonst achtet man auch hier darauf möglichst wenig einzuwirken. Natürliche Begrünung spielt da eine wichtige Rolle, genauso wie der Wunsch, den Rebstock nicht zu sehr zu verwöhnen.

Das funktioniert in diesem südlichen Teil des Burgenlandes üblicherweise ganz gut: Nicht nur Seehöhe und illyrische Klimaeinflüsse tragen zu kühlen Nächten bei, die Urgesteinsböden mit hohem Eisen- und wenig Kalkgehalt von Saybritz, Szapary und Fasching am Eisenbergs unterstützen diese kühle Aromatik im Wein. Kein Mainstream, sondern Blaufränkisch für Fortgeschrittene. Im Vergleich dazu sind die Deutsch-Schützener Weine Ratschen und Weinberg zwar etwas zugänglicher, eine angenehme kühle Kräuterwürze bleibt jedoch charakteristisch. Und sympathisch sowieso. Ganz ehrlich, da muss man gar nicht viel tun.

 

  • Größe:  9 ha
  • Wichtigste Rebsorten:  Blaufränkisch 
  • Zertifizierung: organisch-biologisch seit 2015
  • Wichtigste Lagen:
    – Eisenberg: Saybritz, Szapary und Fasching
    – Deutsch-Schützen: Ratschen und Weinberg
  • Wichtigste Böden:
    – Urgesteins- und Schieferböden mit hohem Eisengehalt und wenig Kalk am Eisenberg bzw. Lehmige Böden mit mehr Humus und Ton in Deutsch-Schützen
  • Arbeit im Weingarten: Organisch-Biologische Bewirtschaftung mit zusätzlichen biodynamischen Maßnahmen, wie Tee- und Jauchenausbringung. Vergleichsweise wenig Bodenbearbeitung und viel natürlicher Begrünung
  • Arbeit im Keller: Meist relativ lange Maischestandzeit, aber ohne viel unterstoßen. Ausgepräge Lagerung auf der Feinhefe, manchmal auch Vollhefe. Keine Zusätze außer etwas Schwefel. Mag auch Jahrgangscuvées sehr gerne 
  • Fässer: Stahltank, 500 l Fässer und bis zu 2000 l große Holzfässer
  • Exportanteil: ca. 30 % 
  • Händler: Del Fabro Kolarik (Wien, NÖ Stmk), Weinturm (Linz), Meraner Weine (Tirol), Weinstein Finewine und Martin Fink (Vorarlberg)
Weinbesprechung  Markus Faulhammer
  • Absolut genial mit sexy Farbe! Es springt einem das Waldbeeren-Bouquet förmlich in die Nase. Sehr präzise am Gaumen. Gute Säure, schlanker Körper.

    Randale und Konsorten

  • Super Tannin am Gaumen mit schöner Beerenfrucht und entsprechend schöner Länge. Saftige Mineralität und nussiger Umami-Touch.

    Eisenberg Blaufränkisch pur
    2018

  • Der zischt! Leichte, schlanke Stilistik. Toller und animierender Stil mit Eleganz und Pepp. Ganz lange im Finish. Gekonnt!

    Rotburger
    2017

  • Ein Serien-Aushängeschild für das Weingut! Charaktervoll, ohne sich aber aufdrängen zu wollen. Engmaschig und balanciert im Abgang.

    Apollon Nr. 4

  • Enorme Komplexität im Glas. Sauerkirsche trifft Brombeere mit eleganter Struktur und richtig geilem Tannin. Bitte noch ein Glas!

    Blaufränkisch Ried Szapary Reserve
    2018

  • Ganz, ganz großes Kino! Animalische Maggikraut-Aromatik gepaart mit Kirschfrucht. Enorm viel Mineralik. Schöne Frucht mit unpackbarer Länge.

    Blaufränkisch Ried Saybritz
    2018

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