Christoph Wachter
Weingut: Wachter Wiesler Ort: Burgenland
Klare, stilsichere Weine mit würziger Fruchttiefe und eleganter Mineralik. Seit 2008 ist Christoph Wachter als Betriebsleiter für das Weingut des südburgenländischen Doppelfamilienweinguts verantwortlich ist, merkt man die deutliche Handschrift der Hauptsorte Blaufränkisch. Persönlichkeiten, die auf den schweren Lehmböden von Deutsch Schützen und auf den mineralischen Schieferböden des Eisenbergs wachsen.
Die Umstellung auf bio war für Christoph Wachter und seinen Vater ein logischer Schritt. „Ich wollte noch näher am Rebstock sein und Weine produzieren, die zu 100 Prozent Herkunft zeigen. Biologischer Weinbau war der Basisschritt dorthin“, sagt Christoph Wachter.
Ein Wendepunkt war 2009 ein Praktikum bei Niepoort in Portugal. Die Frische und Lebendigkeit der Weine dort prägten den jungen Winzer. Einige Dinge wurden danach umgestellt: etwa frühere Ernte und weniger Mazeration. Wichtig ist Wachter auch, dem Rebstock ein Ambiente zu bieten, in dem er nehmen kann, was er braucht, aber nicht im Überfluss lebt. „Ich versuche, die Vielfalt zu gestalten, aber alles in Balance zu halten.“
Ehrlicher Blaufränkisch
„Blaufränkisch ist das Beste, was wir an autochthonen Sorten in Österreich haben. Er kann alles, hat den perfekten Gerbstoff, punktet außerdem mit seiner Langlebigkeit. Und er ist sehr ehrlich. Blaufränkisch ist eine ungeschminkte Schönheit.“ Das versucht Christoph Wachter selbstbewusst herzuzeigen. Saftige, aufgeblasene Blaufränkische lehnt Wachter ab. „In meinem Kopf sind langlebige, grundehrliche, sehr kühle und lebendige Weine.“
- Größe: 16 Hektar
- Wichtigste Rebsorten: Blaufränkisch
- Zertifizierung: Bio (seit 2015)
- Wichtigste Lagen: Weinberg, Ratschen, Saybritz, Reihburg (alle zu 90 Prozent Blaufränkisch)
- Wichtigste Böden: Grünschiefer, Blauschiefer, schwerer, eisenhaltiger Lehm
- Arbeit im Weingarten: Fokus auf Begrünung mit vielen blühenden Pflanzen, Lebendigkeit schaffen. 100 Prozent Handlese.
- Arbeit im Keller: Spontanvergärung. Keine Zusätze außer ein wenig Schwefel. Wesentliche Faktoren: Zeit und Ruhe, möglichst wenig Bewegung.
- Fässer: Edelstahlfässer, zu 90 Prozent Ausbau im großen Holzfass (600 bis 3000 Liter) aus Eiche. Nur österreichische Fassbinder (Pauscha, Stockinger).
- Exportanteil: ca. 50 Prozent
- Händler: Wagner, Del Fabro, Wein&Co
Weinbesprechung Christoph Wachter
Noblesse und eine gewisse Verspieltheit! Wirkt etwas tänzelnder und von der Textur früher zugänglich, typisch für die eher eisenhaltigen Lehmböden mit mehr Sand und Kies.
Blaufränkisch Deutsch Schützen
2018
Charme kann jeder, aber das hat Präzision und eine dunkle Würze die Blaufränkisch als Parade-Rebsorte Österreichs ausmacht.
Blaufränkisch Eisenberg
2018
Trinkfluss unfassbar, spielt mit Schwarzbeer-Confit, kandierte Blutorange, getrocknete Veilchen, schwarzer Pfeffer und pflanzlichen Aromen wie Wacholder! Wahnsinn!
Blaufränkisch Ried Weinberg
2018
Sehr feingliedrig, elegant mit animierender Zitrus-Bitterkeit und einem reifen Gerbstoff. Eine burgundische Finesse mit viel Spannung und südburgenländische Charakterstärke!
Blaufränkisch Ried Ratschen
2018
Das ist eine Ansage: Man spürt den Druck und die robuste Art, die von der Lage stammt, griffiger Gerbstoff, der von einer ausgewogenen und niemals strapazierten Intensität getragen die Richtung vor gibt!
Blaufränkisch Ried Reihburg
2018
Brilliert durch einer homogener Ausgewogenheit mit herzhafter Frucht, viel Pikanz und der Gerbstoff spielt mit grünlich (ohne negativ zu sein) jugendlicher Würze die etwas an Cabernet Franc erinnert!
Blaufränkisch Ried Saybritz
2018
Die lebendige Säure ist es, die diesen Wein auszeichnet. Sehr grün, etwas vegetabil, weiche Tannine und ein wunderbarer Trinkfluss.
Blaufränkisch Ried Saybritz – Eisenberg DAC Reserve
2017
Ein Wein für die Ewigkeit! Großes Lagerpotential. Kräuter und Erdigkeit, Waldboden, Schwammerl und eine präzise Säure. Feine Tannine, hohe Komplexität.
Blaufränkisch Ried Weinberg – Eisenberg DAC Reserve
2017
Was für eine Eleganz am Gaumen! In der Nase zuerst Brombeerblätter und Zwetschke. Vollmundig am Gaumen.
Blaufränkisch Eisenberg – Eisenberg DAC
2018
Blaufränkisch ganz nach unserem Geschmack. Dunkle, etwas gedörrte Frucht. Süße Würze und richtig saftig wird er am Gaumen. Großes Kino.
Blaufränkisch Deutsch Schützen – Eisenberg DAC Reserve
2018
Die Würze springt einem aus dem Glas fast entgegen. Angetrocknete Kräuter in der Nase und dann geht es weiter mit kantigen Tanninen und super Säure.
Béla-Jóska – Eisenberg DAC
2018
Komplexer Spaßmacher mit Trinkfluss-Garantie! Nussige Nase, knackige Säure, cremiger Abgang.
Olaszrizling
2019
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